Slowakisch
Slovenský jazyk
Slovenský jazyk
rund 4,6 Millionen Sprecher in der Slowakischen Republik plus Emigranten und Diaspora
Slowakische Republik, EU; kann auch in der Tschechischen Republik auf fast allen Ebenen der offiziellen Kommunikation verwendet werden
Ungarn, Serbien, Ukraine, Kroatien
Vereinigtes Königreich, Deutschland, Irland, Österreich, Ukraine; USA, Kanada, Argentinien, Australien
Slowakisch verfügt über silbische l und r und ihre langen Äquivalente, ĺ and ŕ. Solche Silben scheinen dann keine "normalen" Vokale zu haben und können zu interessanten Wörtern führen. Sie sind trotzdem von Muttersprachlern leicht auszusprechen.
Das Wort štvrť (Viertel) ist besonders hilfreich, denn man kann es für zusammengesetzte Wörter verwenden. Einige der längsten belegten Wörter (aus dem Korpus) sind štvrťstoročie (Vierteljahrhundert), štvrťstrana (Viertelseite) und štvrťhrsť (Viertelhandvoll).
Weil Verben im Imperativ manchmal nur das Wurzel-Morphem behalten, gibt es eine Handvoll Imperative, die nur aus Konsonanten bestehen:
Es gibt einen traditionellen Satz, um das silbische r zu demonstrieren (das auch im Tschechischen vorkommt):
Es kann aber etwas erweitert werden durch ein verbales Präfix, durch die Änderung des letzten Wortes und die štvrť-Zusammensetzung:
und durch einen realistischen Imperativ (vrč) und durch die direkte Anrede:
Man kann sogar etwas mit Wortzusammensetzungen spielen und Wörter wie die folgenden bilden (es ist nicht bekannt, ob sie schon benutzt wurden):
Fortschreitende Trennung der westslawischen Sprachen vom Protoslawischen.
Kodizes, Briefe und Bibelübersetzungen in Altkirchenslaw(on)isch (in glagolitischer und kyrillischer Schrift) waren die ersten auf dem Gebiet der heutigen Slowakei verfassten Dokumente. "Proglas" (geschrieben von Konstantin dem Philosophen) wird als das erste originale literarische Werk in altslawischer Sprache betrachtet.
Mangel an Dokumenten in slowakischer Sprache aus dieser Zeit. Slowakische Ortsnamen erscheinen in lateinischen Texten.
Erster belegter zusammenhängender Text auf Slowakisch.
Schaffung der ersten supradialektalen Varianten.
Erste Versuche, ein stabiles geschriebenes Slowakisch zu verwenden: Romuald Hadbavný (Lateinisch-slowakisches Wörterbuch, 1763) und Jozef Ignác Bajza (erster slowakischer Roman, Kurzgeschichten und Gedichte, 1782-1813).
Anton Bernolák beginnt die Arbeit an seinem (heute als erste Standardform betrachtete) Slowakisch (Wörterbücher, Grammatikbücher).
"Gegen"-Standardisierungsversuch von Ludevít Štúr. Seine Version der Sprache wurde später von Michal Miloslav Hodža, Martin Hattala und Samo Czambel modifiziert und entwickelte sich später zum heutigen Slowakisch.
Jan Kollárs Version (ja, noch eine) wird als Amtssprache angenommen, sorgt aber für Proteste unter slowakischen Intellektuellen (aufgrund ihrer archaischen Erscheinung und Ähnlichkeiten zum Tschechischen).
Die tschechoslowakische Sprache wird Amtssprache der Tschechoslowakei; passive Zweisprachigkeit in Tschechisch und Slowakisch wird gefördert.
Die Regeln der slowakischen Rechtschreibung werden veröffentlicht, die eine tschechoslowakische Richtung vorgeben.
Letzte bedeutende Rechtschreibreform; die Rechtschreibung des heutigen Slowakischen geht auf diese Zeit zurück.
Teilung der Tschechoslowakei; Medien in tschechischer Sprache bleiben in der Slowakischen Republik weiterhin wichtig.
Nachschlagewerke des Standardslowakischen und andere sprachliche Ressourcen sind in elektronischer Fassung verfügbar.
Die moderne slowakische Orthographie rühmt sich, unter allen europäischen Sprachen, die die lateinische Schrift benützen, die größte Zahl an Buchstaben zu haben: 46. Das slowakische Alphabet macht reichlich Gebrauch von diakritischen Zeichen und besitzt mehrere Sonderbuchstaben. Ľ/ľ und Ĺ/ĺ (L mit Mäkčen und l mit einem Akut) sind Buchstaben, die nur im Slowakischen verwendet werden, und die Buchstaben Ď/ď und Ť/ť kommen nur im Slowakischen und Tschechischen vor. Wenn nicht Turkmenisch bei einer Schreibreform 1995 Ň/ň übernommen hätte, gäbe es auch diesen Buchstaben nur in Slowakisch und Tschechisch.
Es gibt eine interessante visuelle Darstellung für mäkčeň: üblicherweise wird hierfür ein keilförmiges Akzentzeichen über den Buchstaben gesetzt (ˇ), aber für ď, ť, ľ und Ľ wird es anders angezeigt und sieht fast so aus wie ein an die rechte Seite des Buchstaben abgehängtes Apostroph. Dies ist nur eine Variante, und das diakritische Zeichen ist tatsächlich der Mäkčen, so wird es auch stets in handschriftlichen Texten wiedergegeben. Da diese Buchstaben nur im Slowakischen und Tschechischen auftreten, ist dieses Problem im Ausland weitgehend unbekannt und führt zu Verwirrung stiftenden Ersetzungen und Verwechslungen bei Ausländern, die oft überflüssige Apostrophe einbauen.
Die Buchstabenkombinationen (ch, dz, dž) werden als eigene Buchstaben angesehen. Aber diese Buchstaben sind ziemlich "schwach" - in vertikaler Schrift beanspruchen sie zwei Positionen, aber in Kreuzworträtseln besetzt "ch" gewöhnlich eine Position, "dz" and "dž" hingegen variieren. Bei Großschreibung existieren sie in zwei Formen, als Großbuchstaben und als "Titelbuchstaben" - CH und Ch, DZ und Dz, DŽ und Dž, je nach dem darauf folgenden Fall.
Die Nähe von Slowakisch und Tschechisch ist eine wohlbekannte Tatsache. Ihre gegenseitige Verständlichkeit ist verschiedentlich verglichen worden mit der von Italienisch-Napolitanisch, Portugiesisch-Galizisch, Norwegisch-Schwedisch und anderen ähnlich nahen Sprachen. Der Abstand ist vielleicht größer als zwischen Serbisch und Kroatisch oder UK- und US-Englisch, aber geringer als zwischen Deutsch und Niederländisch oder Russisch und Ukrainisch. Eine andere Sprache, die dem Slowakischen nahe steht, ist Polnisch, aber die Unterschiede sind in diesem Fall größer, und die gegenseitige Verständlichkeit ist begrenzt.
Es gibt ein Dialektkontinuum von tschechischen zu ost-slowakischen Dialekten, mit Übergangsdialekten zu Russinisch (Lemko-Russinisch) und Polnisch (Goralisch). So sind die Dialekte sowohl der westslawischen als auch der ostslawischen Sprachen über eine Kette der Verständlichkeit miteinander verbunden, und sie können als Teil des nordslawischen Dialektkontinuums klassifiziert werden. Ein hypothetischer Reisender, der in der westlichsten tschechischen Stadt (Aš) abreist und in jedem folgenden Dorf Halt macht, wird bemerken, dass der jeweilige örtliche Dialekt sich leicht vom vorigen unterscheidet, aber immer nahe bleibt. Und auf diese Weise kann der Reisende in Wladiwostok ankommen, ohne auf seinem Weg eine klare Sprachgrenze zu finden - aber die östlichste Sprache und die westlichste werden sich als sehr verschieden herausstellen.
Im Slowakischen werden neue Wörter vorwiegend durch Anfügen von Suffixen gebildet (Ableitung) und durch die Übernahme von Lehnwörtern (hauptsächlich aus dem Englischen).
Das Slowakische verwendet eine große Zahl von Affixen. Sie können die Wortbedeutung verändern, zum Beispiel:
Mehrsprachige Internetseite zum Slowakischlernen: http://slovake.eu