Direkt zum Inhalt

Maltesisch

Lingwa Maltija

Zahl der Muttersprachler

430.000

Amtssprache in

Malta, EU

Sprache in der Diaspora

Großbritannien, Australien, USA, Tunesien

Alphabet
Lateinisch: 30 Buchstaben, 24 Konsonanten und 6 Vokale
Grammatische Fälle
0
Sprachencode
mt, mlt
Sprachtypologie
flektierend , "schablonenartige" Morphologie , SVO
Sprachfamilie
Semitisch
Zahl der Dialekte
-

Längstes Wort

Atmosphäre

Eigenartiges Wort oder eigenartiger Satz

Ein süßer Pfirsich in der roten Erde von Ħal Għargħur (grober Schnitzer)

Geschichte

Die Amtssprachen von Malta sind Englisch und Maltesisch, wobei Maltesisch den Status einer Amtssprache hat. Während die meisten Malteser Englisch sprechen können, verwenden sie im Alltag häufiger das Maltesische. Die Geschichte des Maltesischen spiegelt die Geschichte der Insel wider. Wahrscheinlich entstand sie zunächst als punischer Dialekt, wurde später aber stark vom Arabischen beeinflusst, als die Insel im Jahr 870 n.Chr. von den Arabern erobert wurde, und übernahm im Lauf der Zeit Züge weiterer Sprachen. Während es seine grundlegende semitische Struktur beibehalten hat, wurden Wörter aus europäischen Sprachen wie Französisch, Italienisch, Spanisch und Englisch importiert, um neue soziale und kommerzielle Aktivitäten zu beschreiben. Jahrhundertelang war Maltesisch eine nur gesprochene Sprache. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde es zur geschriebenen Sprache, wobei es statt des arabischen Schriftsystems ein westliches Alphabet bekam. Heute ist Maltesisch eine voll entwickelte Sprache mit ihrem eigenen Literaturkorpus.

Dialekte

Die Dialekte auf Malta (und der Nachbarinsel Gozo) unterscheiden sich nur wenig voneinander. Wenn man jedoch von Ort zu Ort wandert, kann mal leicht gewisse Unterschiede wahrnehmen, so dass man z.B. an einem Ort immorru (gehen wir) hört und an einem anderen immurru - das O hat sich in ein U verwandelt. Es gibt auch eine Veränderung von Q zu K, so dass Qormi (Name eines Ortes) an einer Stelle mit einem Q und an einer anderen mit einem K zu hören ist.

Schriftsystem und Aussprache

Maltesisch wird in einem auf der lateinischen Schrift basierenden Alphabet geschrieben, das in den 1920er Jahren standardisiert und 1934 offiziell eingeführt wurde. Zu beachten sind die in der Rechtschreibung verwendeten Sonderzeichen, d.h. ġ, ċ und ż mit Punkt und ħ mit Überstrich. Der Digraph għ stellt historisch gesehen zwei Laute dar, die im Arabischen weiterhin existieren, die aber in den meisten maltesischen Dialekten verloren gegangen sind.

  • a
  • b
  • ċ
  • d
  • e
  • f
  • ġ
  • g
  • h
  • ħ
  • i
  • j
  • k
  • l
  • m
  • n
  • o
  • p
  • q
  • r
  • s
  • t
  • u
  • v
  • w
  • x
  • z
  • ż

Grammatik

Der Artikel ist l-, das zu il- werden kann. Zum Beispiel: l-isbaħ (das Schönste), il-bir (das Beste]. Das l kann vor bestimmten Konsonanten assimiliert werden, d.h., statt il-dar lautet die Form id-dar; il-nar (das Feuer] wird zu in-nar.

Eine der Eigenschaften des Maltesischen, die es vom Arabischen geerbt hat, ist das Drei-Konsonanten-System für Verben, wie etwa in kiser (er brach). Die drei Konsonanten dieses Verbs sind: k, s, r. Ganz gleich, welche Form dieses Verb annimmt, diese drei Konsonanten behalten immer dieselbe Reihenfolge bei, z.B. ksirna (wir brachen). Es gibt verschiedene Arten von Verben: starke, schwache, defekte, hohle, verdoppelte.

Das maltesische Verbensystem hat auch Verben romanischen Ursprungs übernommen und ihnen maltesische Suffixe und Präfixe hinzugefügt, z.B.: iddeċidejna ("wir entschieden") ← (i)ddeċieda ("entscheiden"), ein romanisches Verb, und -ejna, ein maltesischer Marker der ersten Person Plural Perfekt.

Es gibt zahlreiche Pluralformen: ġlekk (Kleid) - ġlekkijiet (Kleider); aber: kelb (Hund) - klieb (Hunde). Für Wörter romanischen Ursprungs gibt es zwei gängige Pluralbildungen: die Hinzufügung von -i oder -jiet. So etwa lingwa (Sprache) - lingwi (Sprachen), aus dem Sizilianischen lingua, lingui; pjanu (Klavier, Piano) - pjanijiet. Der Plural für aus dem Englischen übernommene Wörter wird durch ein angehängtes "-s" oder "-jiet" gebildet, z.B. friġġ, friġis aus dem Wort fridge (Kühlschrank). Manche Wörter können für die Pluralform beide Suffixe erhalten. Einige wenige aus dem Englischen stammende Wörter können beide Affixe verbinden, wie etwa brikksa aus dem englischen brick (Ziegelstein), das entweder die Kollektivform brikks oder die Pluralform brikksiet erhalten kann.

Wortbildung und Wortschatz

Man kann zwei Varietäten des Maltesischen unterscheiden. Die erste, die von gebildeten Sprechern und Sprechern der Mittelschicht in Valletta (der Hauptstadt) und Sliema gesprochen wird. Häufig wechseln diese Sprecher zwischen Maltesisch und Englisch hin und her. Die zweite Varietät wird in landwirtschaftlichen und industriellen Gebieten gesprochen. Diese Varietät ist konservativer und bewahrt bestimmte Laute, die sich in den gängigsten Formen des Arabischen finden lassen, sowie mehr Vokabular arabischen Ursprungs.

Die maltesische Bevölkerung, die sowohl Maltesisch als auch Englisch fließend beherrscht, wechselt in manchen Regionen und zwischen bestimmten Gesellschaftsschichten oft zwischen beiden Sprachen hin und her (dies wird 'Maltenglish' genannt).

Thematische Wörter

Lustige oder seltsame Sprichwörter und idiomatische Wendungen

Zurück zum Anfang