Litauisch
Lietuvių kalba
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Republik Litauen, Europäische Union
Polen, USA
Weißrussland, Region Kaliningrad, USA, Vereinigtes Königreich, Brasilien, Argentinien, Kanada, Deutschland, Uruguay, Schweden, Norwegen, Australien, Lettland und andere Länder
Es ist möglich, durch die Form ihres Familiennamens auszudrücken, ob eine Frau verheiratet ist oder nicht, während diese Regel nicht auf den Mann angewendet werden kann. So haben unverheiratete Frauen Familiennamen mit der Endung "aitė", "iūtė" und "ytė", und die Namen verheirateter Frauen enden immer auf "ienė". In jüngster Zeit gewinnt eine neue Endung "ė" an Beliebtheit, die sowohl für verheiratete als auch für unverheiratete Frauen verwendet werden kann. Aber es wird seine Zeit brauchen, bis sie weit verbreitet ist. Zur Zeit wird sie nur von verheirateten Frauen gebraucht, hauptsächlich Berühmtheiten.
Interessanterweise hat Litauisch keine starken Schimpfwörter. Ein Beispiel ist rupūžė (Kröte). Wenn Litauer das Bedürfnis haben zu fluchen, dann benutzen sie entweder russische oder englische Schimpfwörter.
Drei Frauen fuhren zum ersten Mal nach Vilnius in Litauen. Nach der Rückkehr nach Hause teilten sie ihre Erfahrungen mit einem Freund:
- Litauisch ist so musikalisch, fast wie ein Tanz...
- Warum?
- Immer, wenn ein Bus hält, sagen die Fahrgäste "Lipsi, lipsi, čia-čia-čia"...
“Lipsi, lipsi, čia-čia-čia” Das sind keine Namen von Tänzen, sondern eine verkürzte Form von "ar Jūs lipsite čia?" (Steigen Sie hier aus?)
Die baltischen Sprachen bilden einen von anderen indoeuropäischen Sprachen getrennten Zweig.
Die ostbaltischen Sprachen trennen sich von den westbaltischen (oder schlicht aus den baltischen Sprachen heraus).
Unterschiede zwischen der litauischen und der lettischen Sprache bilden sich heraus.
Litauisch und Lettisch entwickeln sich weiterhin getrennt voneinander.
Der älteste erhaltene Text auf Litauisch ist ein Gebet, handgeschrieben in einer Kopie des Buches "Tractatus sacerdotalis" von 1503.
Quelle: Wikimedia Commons
Litauisch ist eine der überlebenden baltischen Sprachen, zusammen mit Lettisch. Heute ist die litauische Sprache die archaischste aller lebenden indoeuropäischen Sprachen. Man nimmt an, dass unter den modernen Sprachen Litauisch die dem Proto-Indoeuropäischen am nächsten ist.
"Wer hören möchte, wie Indoeuropäisch gesprochen wurde, sollte kommen und einem litauischen Bauern zuhören", sagte der berühmte französische Linguist Antoine Meillet.
Wenn Fachleute in indoeuropäischer Linguistik die proto-indoeuropäische Sprache zu rekonstruieren versuchen, stellen sie fest, dass das heutige Litauisch ebenso wichtig ist wie die alten Sprachen Latein, Griechisch und Sanskrit.
Paul Thieme verglich 1958 das litauische Sprichwort: Dievas davė dantis; Dievas duos ir duonos und seine lateinische Übersetzung Deus dedit dentes; Deus dabit et panem (‘Gott hat die Zähne gegeben, Gott wird auch Brot geben’) mit dem, was er (Thieme) eine alte Form von Sanskrit nennt: Devas adadā t datas; Devas dā t (or dadā t) api dhā nā s.
Da sowohl Sanskrit als auch Litauisch sehr archaisch sind, gibt es eine Reihe verwandter und ähnlicher Wörter mit identischer oder sehr naher Bedeutung. Zum Beispiel:
und viele andere
Zudem gibt es Ähnlichkeiten in der Morphologie: "asmi, asi, astii" ("ich bin, du bist, sie sind") im Sanskrit ähneln dem Litauischen.
Diese Ähnlichkeit beider Sprachen hat nichts mit ihrer engen Verwandtschaft zu tun (Litauisch gehört zu den baltoslawischen Sprachen und Sanskrit zu den indo-arischen Sprachen), sondern ist darauf zurückzuführen, dass beide Sprachen viele ihrer proto-indoeuropäischen Elemente bewahrt haben. Das Sanskrit als liturgische Sprache hat sich seit seiner Entstehung nicht verändert, und auch das Litauische hat sich im historischen und kulturellen Kontext relativ wenig verändert.
Das Litauische hat einen sehr alten Wortschatz bewahrt. Das macht es zu einer unschätzbaren Fundgrube. Die Staatliche Kommission für die litauische Sprache hat unter anderem die Aufgabe, die Sprache davor zu schützen, mit zu vielen Fremdwörtern überfrachtet zu werden. Soweit möglich, werden Versuche unternommen, neue Wörter zu bilden, statt sie zu entlehnen. Trotzdem ist der wachsende Einfluss des Englischen offensichtlich.
Das Litauische besitzt viele diminutiv-verniedlichende Suffixe, daher gibt es viele ausdrucksstarke Kose-Wortformen:
Litauisch hat nur zwei Numeri (Singular und Plural) und zwei Geschlechter (Maskulinum und Femininum).
Litauisch hat vier Zeitformen (Vergangenheit, iterative Vergangenheit, Präsens, Futur) und drei Konjugationen.
Die iterative Vergangenheit bezieht sich auf eine wiederkehrende Handlung in der Vergangenheit: imdavau ir skaitydavau (ich pflegte zu entscheiden und zu lesen (nicht nur einmal)).
Infinitiv | |
---|---|
imti (nehmen), mylėti (lieben), skaityti (lesen) | |
Präteritum | |
Singular | |
1. Person | aš ėmiau, mylėjau, skaičiau |
2. Person | tu ėmei, mylėjai, skaitei |
3. Person | jis/ji ėmė, mylėjo, skaitė |
Plural | |
1. Person | mes ėmėme, mylėjome, skaitėme |
2. Person | jūs ėmėte, mylėjote, skaitėte |
3. Person | jie/jos ėmė, mylėjo, skaitė |
Iterativ der Vergangenheit | |
Singular | |
1. Person | aš imdavau, mylėdavau, skaitydavau |
2. Person | tu imdavai, mylėdavai, skaitydavai |
3. Person | jis/ji imdavo, mylėdavo, skaitydavo |
Plural | |
1. Person | mes imdavome, mylėdavome, skaitydavome |
2. Person | jūs imdavote, mylėdavote, skaitydavote |
3. Person | jie/jos imdavo, mylėdavo, skaitydavo |
Präsens | |
Singular | |
1. Person | aš imu, myliu, skaitau |
2. Person | tu imi, myli, skaitai |
3. Person | jis/ji ima, myli, skaito |
Plural | |
1. Person | mes imame, mylime, skaitome |
2. Person | jūs imate, mylite, skaitote |
3. Person | jie/jos ima, myli, skaito |
Futur | |
Singular | |
1. Person | aš imsiu, mylėsiu, skaitysiu |
2. Person | tu imsi, mylėsi, skaitysi |
3. Person | jis/ji ims, mylės, skaitys |
Plural | |
1. Person | mes imsime, mylėsime, skaitysime |
2. Person | jūs imsite, mylėsite, skaitysite |
3. Person | jie/jos ims, mylės, skaitys |
Es gibt im Litauischen sieben Fälle (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Instrumental, Lokativ, Vokativ), fünf Deklinationen für Substantive und drei Deklinationen für Adjektive.
Ein Adjektiv kann in der litauischen Sprache bis zu 147 Formen haben: 2 Geschlechter x 6 Fälle x 2 Numeri x 2 Formen x 3 Steigerungsstufen + 3 Formen mit keinem Geschlecht.
Pronominale Formen von Adjektiven sind eine Besonderheit des Litauischen. Die pronominale Form eines Adjektivs drückt aus, dass diese Form speziell ist, und gleichzeitig betont sie diese Form: gražus - gražusis (schön - so schön). Pronominale Formen des Adjektivs sind in Englisch, Deutsch, Französisch und vielen anderen Sprachen unbekannt.
Es gibt 32 Buchstaben im modernen litauischen Alphabet.
Die Buchstaben ą, į, ų wurden früher gebraucht, um nasale Vokale zu bezeichnen. Es gibt keine nasalen Vokale mehr in der modernen litauischen Literatursprache, aber die Buchstaben blieben, um die langen Laute /aː/, /iː/, /uː/ zu bezeichnen.
Konsonanten (außer "j") bilden in Litauisch harte und weiche Paare. Sie können auch stimmhaft und stimmlos sein.
Das Phonem /x/ wird von zwei Buchstaben dargestellt – ch.
Das Litauische hat (lange und kurze) Vokale und (harte und weiche) Konsonanten und auch Diphthonge (uo, ai, ei, ie) und Diphthong-Kombinationen (Vokal und Sonant: al, am, an, ar, el, em, en, er, il, im, in, ir, ul, um, un, ur, ol, om, on, or).
Quelle: Wikimedia Commons
Schemaitischer Dialekt (Niederlitauisch)
Aukštaitischer Dialekt (Oberlitauisch)